Outdoortraining

Nach einer Analysephase stellen die Outdoor-Trainer spezielle Aufträge zusammen, welche Parallelen zu den Themen aufweisen, welche ein Team im Arbeitsalltag beschäftigen (mangelndes gegenseitiges Vertrauen, Kommunikationsschwierigkeiten, verdeckte Machtspiele, Stress, ineffiziente Zusammenarbeit, fehlende Wertschätzung, schlechter Informationsfluss, etc.) Diese Aufträge in der Natur werden nun vom Team gelöst. Anschliessend werden die einzelnen Schritte, die zur Lösung führten vom Team ausgewertet. Erfahrungsgemäss finden hier ähnliche Mechanismen statt wie im Alltag oder es kommen unbekannte Ressourcen zu Tage. Der Unterschied ist, dass unbewusste Muster, welche die Zusammenarbeit behindern, eher entdeckt werden und dass der Körper, auch ohne rationales Reflektieren, die neue Lernerfahrung integriert und auch im Alltag darauf zurückgreifen kann.

Outdoor-Training ist oft in eine Team- oder Organisationsentwicklung eingebettet.

Beispiel 1

In einem Team steht der Vorgesetzte, ein väterlicher Macher-Typ, den Mitarbeitern oft in der Sonne. Er nimmt alle Entscheidungen vorweg, lässt deren Ressourcen brach liegen, ist überfürsorglich, meint, alles zu ihrem Besten zu tun und klagt über Motivationsmangel bei den Angestellten. In einem Outdoor-Training spielt sich dasselbe bei einem entsprechenden Auftrag ab. Im Rückblick wagen sich die Mitarbeiter ihr Missbehagen auszudrücken und erkennen ihren Teil am Verhaltensmuster. Der Vorgesetzte ist völlig erstaunt, es war ihm völlig unbewusst, dass er mit seinem Macher-Stil viel Potential der Mitarbeiter unterdrückte. Gemeinsam wurden nun Wege gesucht, dieses Muster zu durchbrechen, sowohl von der Mitarbeiter- als auch von der Führungsebene her.

Beispiel 2

In einem anderen Team liess die Zusammenarbeit zu wünschen übrig. Niemand wusste jedoch genau weshalb sie, besonders in Stress-Situationen, nicht funktionierte. In einem Outdoor-Auftrag, der in Teil-Teams zu lösen war zeigte sich, dass jedes Teil-Team ihren Auftrag zwar nach bester Möglichkeit zu lösen versuchte, das Gesamtziel wurde jedoch nicht erreicht. Erst beim dritten Anlauf, als die Teilteams kooperierten, war das Team erfolgreich. Weil das ganze körperlich und kognitiv erfahren wurde, war das Lernen so intensiv, dass Verbesserungen im Alltag sofort erarbeitet wurden und jeder hatte Interesse, die Veränderungen möglichst rasch umzusetzen.